Werkschau

„Scharein ist eine wunderbare Mischung: Zäher, ja besessener Künstler mit einem fast fanatischen Hang zu Genauigkeit, zu Perfektion und zugleich ein liebenswürdiger, kommunikativer Mensch und Gastgeber. Mit welcher Ausdauer bearbeitet er seine Leinwände und mit welch freundlicher Geduld erklärt er uns seine Arbeit! Dank und Respekt für beides!“
(Dr. h.c. Wolfgang Thierse)

 

Anfänge: Vom Realismus zur Abstraktion

Der Beginn meiner künstlerischen Arbeit war von der Auseinandersetzung mit meinem persönlichen Umfeld geprägt, ab 1965 kamen das Verarbeiten von Reiseeindrücken insbesondere Landschaften hinzu. Schon bald fing ich an diese schrittweise immer mehr zu abstrahieren.

 

 

Karton

Ungefähr im Alter von 18/19 Jahren beschloss ich meine bildnerischen Mittel stark zu beschränken, in dem ich ohne Farben ausschließlich mit Schwarz und Weiß und in nur einer Grundform arbeitete, dem Quadrat. Zwischen 1968 und 1974 entstanden so aus Karton zunächst zweidimensionale Arbeiten, später Reliefs und freie Plastiken.

 

 

Siebgedruckte

Nach meiner „Schwarz-Weiß-Quadrat-Zeit“ galt mein Interesse der Farbe. Nach meiner „Schwarz-Weiß-Quadrat-Zeit“ wandte ich mich den Farben zu. Ich begann meine früheren Kartonarbeiten in der Siebdrucktechnik in farbige Grafiken umzusetzen. Dabei löste ich mehr und mehr die Formen auf und gestaltete Farbflächen aus einer Vielzahl farbiger Linien, neben- und übereinander. Das Ergebnis waren meine „Farb-Raum-Flächen“, siebgedruckte Unikate aus hunderten Farbtönen. Anfang der 1980er Jahre vollzog ich den Übergang von der Siebdrucktechnik zu den Pinselarbeiten. Ich griff die ursprüngliche Struktur der Sieb-Gedruckten-Bilder auf.

 

 

Pinselarbeiten: Altarbilder und Komplementärkontrast

Altarbilder

Vor über 40 Jahren kam ich über die Beschäftigung mit dreiteiligen Bildern mehr und mehr zur Grundlage des Triptychon, dem Wandelaltar. Von 1983 – 1993 arbeitete ich an den Themen, die für mich die drei Eckpunkte der Altarbildmalerei sind: Verkündigung, Kreuzigung und Auferstehung. Als großer Widerpart diente mir hierzu der „Isenheimer Altar“ (1512-1515) von Matthias Grünewald, Colmar (Frankreich).

 

 

Komplementärkontrast

Ein Thema in der Auseinandersetzung mit Farben fasziniert mich seit vielen Jahren: Der oder besser die Komplementärkontrast(e). Immer wieder greife ich das Thema eines oder mehrerer der sieben Kontraste in meinen Bildern auf. Es ist überraschend, welch unterschiedliche Bilder hierbei entstanden sind und immer noch entstehen. Ich versuche die jeweiligen Komplementärfarben zu höchster Brillanz zu steigern, um einen Dialog miteinander und mit den Betrachtern zu eröffnen.

 

 

Farbräume / freie Arbeiten

Heute habe ich mit dem Pinsel meine eigene „Handschrift“: die Punkte. Natürlich gibt es eine ganze Reihe von weiteren Themen, deren Umsetzung mich interessiert: Das Erkunden der großen Farbfamilien Gelb, Rot und Blau; die Farbe in Bewegung zu bringen oder Farbfiguren in der Fläche und auch im Raum entstehen zu lassen. Aber was mich selbst immer wieder erstaunt, sind die unerwarteten Ergebnisse meiner Atelierarbeit, aus denen immer wieder neue Bildideen entstehen.