Wie entstehen eigentlich die Punkte?
Scharein setzt jeden Punkt von Hand mit dem Pinsel. Er nutzt dafür Acrylfarben und Hartschaumplatten.
Scharein versucht mit jeder Farbfamilie, die ihn beschäftigt, die spezifischen Qualitäten der jeweiligen Farben zu ergründen. „Welche Kraft und Mächtigkeit ist beispielsweise dem Rot zu eigen?
Und Blau? "Die verschiedenen Blautöne nehmen den Betrachter meiner Bilder mit in den Kosmos und zugleich in den tiefblauen, endlosen Himmel, die Tiefen des Lichts. Oder des Alls. Auch hier findet man die Bewegung, das Flirren, Schwingen und Schweben des Lichts. Aus der Ferne verschmilzt dann meine gepunktete Feinabstimmung zu weiten homogenen und homochromen Flächen - die in ihrer Weite doch keine Flächen sind."
Scharein über die Farbe Gelb: "Gelb ist schwierig, komplex und das hat seine Gründe: Gelb besitzt das geringste Hell-Dunkel- und Farb-Ton-Potenzial. Die reinen Gelbtöne reagieren beim Mischen höchst empfindlich, „zickig“ wäre wohl der richtigere Ausdruck. Die hochgelben Farbtöne verzeihen nicht die geringsten Fehler beim Abtönen. Selbst auf minimalste Zusätze anderer Gelb- und Rottöne agieren sie in großer Hektik. Da heißt es für den Maler Ruhe bewahren, insbesondere bei meiner detaillierten Malweise.
Ein Mischfehler würde sich bei meinen feinstufigen Farbabläufen sofort als ein optischer Bruch bemerkbar machen. Die Schwierigkeiten bestehen darin, trotzdem sehr lebendige, vibrierende und in sich spannende Farbfelder zu malen."